Wie aus einer anderen Sphäre – so tönt der «Hang», der wie ein kleines Ufo aussieht. Bruno Bieri sorgte aber nicht nur mit diesem Instrument für einen magischen Abend in der Kommende.
Die Tage der Luzerner Kulturlandschaft: Auch KKK Reiden macht mit ihnen als einer von 16 Veranstaltern auf die bunten Veranstaltungen direkt vor der Haustüre aufmerksam. Mit Bruno Bieri hiess der Verein am Samstag auf der Kommende einen Berner willkommen, der seine Wurzeln in «Äschlismatt» und einige Jahre in der Dorfschule Hergiswil und im «Hübeli» unterrichtet hat.
Er selbst wird in Pressetexten als Magier beschrieben, der sein Publikum verzaubert. Davon durften sich die rund 60 Gäste in der Kommende am letzten Samstagabend überzeugen. Diese zog Bieri von Beginn weg in seinen Bann, indem er seine Hände auf dem «Hang» tanzen liess. Das wie ein Ufo aussehende Instrument ist Melodie- und Rhythmusgeber zugleich und Bieris beinahe ständiger Begleiter, wenn er in verschiedene Rollen schlüpft und mit Wort und Gesang in magische Geschichten eintauchen lässt.
Ohne Mani wär das Leben matter Als wiederkehrendes musikalisches und erzählerisches Element tauchte Mani Matter auf, Bruno Bieris grosses Vorbild. Unter anderem entwickelte er ein eigenes Lied aus zwölf Mani Matter Songs, welches er an diesem Konzertabend zum Besten gab.
Während der Pause präsentierte Bruno Bieri im Hof der Kommende auch noch ein drittes Instrument: sein schwarzes, grössenverstellbares Alphorn. «Es ist Zeit, sich vom Sommer zu verabschieden und den Herbst zu begrüssen», sagte Bruno Bieri und entschuldigte sich bei allen anwesenden Vegetariern, dass er dafür ein Jagdlied ausgewählt habe.
Ein Echo wie in den Bergen Bruno Bieri führte das Publikum nach der Pause durch den unteren Seiteneingang wieder in den Konzertsaal. Der Künstler lud seine Gäste ein, sich um den Flügel zu versammeln. Bruno Bieri richtete das Alphorn so aus, dass es zum Flügel zeigte und versuchte damit, ein Echo zu erzeugen. Nach den ersten erfolglosen Versuchen trat ein Pianist aus dem Publikum heraus. Bruno Bieri bat diesen, das «Gaspedal» des Flügels zu drücken. Zur Überraschung reagierte der Flügel nun auf die Töne des Alphorns mit einem Echo. Scheinbar spontan gaben der Pianist und Bruno Bieri auf dem Horn und dem Flügel ein gemeinsames Ständchen.
Stilles Schmunzeln und herzhafte Lacher Bruno Bieri überzeugte nicht nur als Musiker und Erzähler, sondern auch als Kabarettist. Es gab während der beiden Konzertstunden zahllose Gelegenheiten zum stillen Schmunzeln, aber auch zum herzhaften Lachen. Zurück blieb kurz nach 22 Uhr ein begeistertes Publikum, welches den Auftritt mit einem tosenden Applaus verdankte.
Zum Jahresabschluss nochmals Worte und Musik in Reiden. Der nächste Kulturanlass des Vereins Kultur Kontakte Kommende findet am Sonntag, 27. November, 16.30 Uhr, statt. Er verbindet ebenfalls die beiden Kunstrichtungen Literatur und Musik. Die Sängerin und Erzählerin Brigitte Hirsig tritt im Programm «der Biss in den Apfel» mit Märchen und improvisierten Geschichten für Erwachsene über die Liebe auf.
(Text Kathrin Blum, Foto Reto Thommen)